Wehner, Maximilian
Dissertationsthema:
"Welten im Spiegel. Literarischer Raum in den Narrenschiffen des 15. und 16. Jahrhunderts."
Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Philosophische Fakultät
Institut für deutsche Philologie
Lehrstuhl für deutsche Philologie, Ältere Abteilung
Am Hubland
97074 Würzburg
Erstbetreuer/in: Prof. Dr. Joachim Hamm
Zweitbetreuende:
Fr. Prof. Dr. Brigitte Burrichter
Klasse in der Graduiertenschule: "Mittelalter und Frühe Neuzeit"
Promotion in der Graduiertenschule ab WS 2020/21.
Abstract:
Sebastian Brants Narrenschiff gilt heute als einer der Scharnier- und Schlüsseltexte des Übergangs vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. In einer Didaxe ex negativo entfaltet der Text das poetische Panorama einer Vielzahl menschlicher Narrheiten. Im Verlauf seiner 109 Kapitel strebt er so die Entfaltung spezifischer, anspruchsvoll verschränkter sowie höchst variant semantisierter Wissens- und Belehrungspotenziale an. Untersucht wird die Entwicklung dieser Potenziale in der frühen Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte des Werks zwischen 1495 und 1574 und damit über sprachliche, kulturelle wie auch werkintentionale Grenzen hinaus.
Besondere Beachtung findet in diesem Zusammenhang die literarische Kategorie des Raums. Die Arbeit reiht sich hier in jüngere Entwicklungen der mediävistischen Literaturwissenschaft ein, die unter dem Begriff des Spatial Turn zu fassen sind. Problematisiert wird im vorliegenden Kontext v. a. die bisher vorherrschende literaturwissenschaftliche Wahrnehmung des Raums als narrativ strukturiertem Phänomen. Erarbeitet werden deshalb analytische und methodische Konzepte zur Erfassung eines eben anderen Raums in einer didaktisch-wissensvermittelnden Dichtung.