Intern
Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften

Steiner, Manuel

Dissertationsthema:
" Nietzsches Perspektiven auf die hellenistische Philosophie." (Arbeitstitel)

Promotionsstipendium der Gerda-Henkel-Stiftung (1.12.2021-30.11.2024)

Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Julius-Maximilians-Universität
Institut für Philosophie
Residenz - Südflügel
97070 Würzburg

E-Mail an Herrn Steiner

Erstbetreuer/in: Prof. Dr. Jörn Müller

Zweitbetreuende: 

Prof. Dr. Franz-Peter Burkard

PD Dr. Dagmar Kiesel (Univ. Erlangen-Nürnberg)

Klasse in der Graduiertenschule:  "Philosophie, Sprachen, Künste"

Promotion in der Graduiertenschule ab SS 2021.

Abstract:
Friedrich Nietzsches sowohl philologische als auch philosophische  Auseinandersetzung mit der Antike wurde in der Forschung vielfach  thematisiert, in der Regel jedoch auf dessen intensive Beschäftigung  mit Sokrates und Platon sowie den Vorsokratikern reduziert. Die Epoche des Hellenismus, in der einige der bis heute bedeutendsten philosophischen Schulen und Richtungen hervorgebracht beziehungsweise erst fest etabliert wurden, ist in diesem Forschungsdiskurs entweder gar nicht zu finden oder wird, nicht zuletzt aufgrund der verhältnismäßig spärlichen und unzusammenhängenden Äußerungen Nietzsches dazu, als fruchtlos erachtet.

In meiner Dissertation möchte ich zeigen, dass Nietzsches Beschäftigung mit der hellenistischen Philosophie und seine diversen Perspektiven darauf keineswegs einen zu vernachlässigenden Nebenkriegsschauplatz darstellen, sondern im Gegenteil in nicht unerheblichem Maße zu seiner Philosophie und zur Entwicklung seines kreativ-artistischen Selbst beigetragen haben. Aus den über das gesamte nietzscheanische Werk verteilten Bezugnahmen auf den Hellenismus, mit Fokus auf den drei philosophischen Hauptströmungen dieser Zeit, also dem Stoizismus, dem Skeptizismus und dem Epikureismus, soll eine neue, klarer strukturierte und differenzierte Perspektive erarbeitet werden. Durch diese soll klar werden, dass Nietzsches Hellenismus-Rezeption enorm vielschichtig und seine Einstellung gegenüber dieser Epoche und ihren Vertretern hochgradig multivalent ist, das heißt nicht in eindeutige Wertungsraster eingeordnet werden kann. Dies wiederum steht symptomatisch für den einzigartigen Modus des nietzscheanischen Philosophierens im Allgemeinen, dessen dynamischer und experimenteller Charakter in der Beschäftigung mit den Hellenisten besonders eindrücklich zur Geltung kommt.