Intern
Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften

Schaub, Kerstin

Wir gratulieren herzlich zum bestandenen Rigorosum
am 21.6.2012.

Thema der Dissertation:
"As Written in the Flesh. The Human Body as Medium of Cultural Identity and Memory in Contemporary Fiction from New Zealand."

Stipendium nach dem Bayerischen Eliteförderungsgesetz (1.11.2008-31.10.2010).

Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Fachbereich Neuphilologisches Institut - Moderne Fremdsprachen Anglistik und Amerikanistik

Email an Frau Schaub

Erstbetreuer: Prof. Dr. Ralph Pordzik

Zweitbetreuer:

Prof. Dr. Stephan Kohl

Prof. Dr. Brigitte Burrichter

Klasse in der Graduiertenschule: „Philosophie, Sprachen, Künste“

Promotion in der Graduiertenschule seit SS 2008.

Abstract:
Verstümmelte und zerstückelte Figuren, Schmerz, Verletzungen, Narben, Tätowierungen und die Wahrnehmung der Umwelt durch Sinneseindrücke - in der zeitgenössischen neuseeländischen Literatur lässt sich das Phänomen beobachten, dass viele Autoren den Körper bzw. somatische Erfahrungen in den Mittelpunkt ihrer Texte stellen. Der Körper wird zum Dokument, Bedeutungsträger und zur Projektionsfläche im Sinne einer postkolonialen Austauschmöglichkeit und Neudefinition stilisiert („shaping the postcolonial body“). Welche Rolle spielt das Medium des Körpers im postkolonialen Kontext? Welcher utopische Gehalt ist damit verbunden? Welche neuen Lesarten und Interpretationsansätze für die zeitgenössische Literatur Neuseelands eröffnen sich aus der Perspektive des Neopragmatismus und der Somaästhetik? Welche Thesen stellen Theoretiker wie Foucault, Rorty und Shusterman dem Poststrukturalismus gegenüber und wie lassen sich diese in den Bereich der postkolonialen Literatur einordnen?

Ausgehend von philosophischen Theorien zur Transgression politischer, gesellschaftlicher und sozialer Grenzen und Machtstrukturen durch die Betonung radikaler, nichtlinguistischer, somatischer Erfahrungen und Wahrnehmungen sowie von der philosophischen Strömung des Neopragmatismus und der Somaästhetik sollen zeitgenössische Werke der neuseeländischen Literatur im Hinblick auf das in ihnen verwandte Medium des Körpers analysiert werden. Die philosophischen Theorien über Wirkung und Wert des Somatischen werden dabei mit dem Theoriebereich der postkolonialen Literatur verknüpft, um aufzuzeigen, dass der Körper im Gegensatz zu poststrukturalistischen Diskursansätzen ein wirksames Medium im Entwurf postkolonialer, utopischer und transkultureller Identitäten sowie im Prozess der Identitätsfindung und kultureller Erinnerung darstellt.