Leven, Benjamin
Wir gratulieren herzlich zum bestandenen Rigorosum
am 27.2.2013.
Dissertationsthema:
"Liturgiereform und Frömmigkeit - Prozessionen und Andachten im Bistum Würzburg 1945-1975."
Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft
Katholisch-Theologische Fakultät
Universität Würzburg
Paradeplatz 4
97070 Würzburg
Telefon 0931 - 31 8 31 38
Zimmer 308
Erstbetreuer: Prof. Dr. Martin Stuflesser
Zweitbetreuer:
Prof. Dr. Wolfgang Altgeld
Klasse in der Graduiertenschule: “Altertum, Geschichte und Religion"
Promotion in der Graduiertenschule seit WS 2010/2011.
Abstract:
Wie hat sich die Praxis popularer Religiosität in katholischen Pfarrgemeinden des Bistums Würzburg nach dem 2. Weltkrieg gewandelt? In welchem Zusammenhang stehen diese Wandlungen mit der Liturgiereform der katholischen Kirche? Und welcher Einfluss geht von den sozialen und kulturellen Veränderungen, die sich in der gleichen Zeit vollziehen, aus?
Das Forschungsvorhaben begreift liturgische Reform nicht einfach als Prozess der Veränderung von Normen durch kirchliche Autoritäten, sondern nimmt die Akteure vor Ort und deren konkrete Praxis in den Blick. Die populare Religiosität wird als Untersuchungsgegenstand gewählt, weil sie einen Bereich gemeinschaftlichen rituellen Handelns darstellt, auf den zentrale kirchliche Normierungsinstanzen nur zum Teil Zugriff haben. Er ist deshalb flexibler und vielfältiger als die rituellen Kernvollzüge und sollte somit unmittelbarer den Einfluss soziokultureller Veränderungen erkennen lassen.
Die Untersuchung erhebt die im Bistum Würzburg konkret vorhanden Formen gemeinschaftlicher popularreligiöser Praktiken und zeichnet ihren Wandel im Laufe des Untersuchungszeitraums nach. Dabei wird besonders auf die Praxis von "Innovatoren", Protagonisten der Reform vor Ort, eingegangen. Auch die tragenden sozialen und organisatorischen Strukturen auf Bistumsebene werden berücksichtigt. Der sozial- und mentalitätsgeschichtliche Hintergrund wird in die Darstellung kontinuierlich eingebunden. Abschließend werden die gewonnen Erkenntnisse einer theologischen Reflexion unterzogen, die aktuelle liturgietheologische sowie ekklesiologische Fragestellungen aufgreift.