Betz, Andrea
Wir gratulieren herzlich zum bestandenen Rigorosum
am 30. September 2016.
Dissertationsthema:
"Interreligiöse Bildung und Vorurteile. Eine empirische Studie über Einstellungen zu religiöser Differenz."
Promotionsstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung (1.10.2013-29.2.2016).
Kontaktadresse an der Universität Würzburg:
Lehrstuhl für Religionspädagogik
und Didaktik des Religionsunterrichts
Paradeplatz 4
97070 Würzburg
Tel. 0931/318 3131
Email an Frau Betz
Erstbetreuer: Prof. Dr. Hans-Georg Ziebertz
Zweitbetreuer:
Prof. Dr. Heinz Reinders (LS Empirische Bildungsforschung)
Prof. Dr. Heinz Streib (Universität Bielefeld)
Klasse in der Graduiertenschule "Bildung und Kultur"
Promotion in der Graduiertenschule ab SS 2012.
Abstract:
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine quantitativ-empirische Studie, in der ausgehend von sozialwissenschaftlichen und praktisch-theologischen Erkenntnissen Einstellungen junger Erwachsener gegenüber religiöser Differenz untersucht werden. Dabei wird zunächst auf der Grundlage soziologischer, psychologischer und religionspädagogischer Ansätze eine umfassende Analyse von Einstellungen und Vorurteilen gegenüber religiöser Vielfalt und religiösen Minderheiten geleistet. Fokussiert werden dabei unter anderem mehrheitsgesellschaftlich bestehende Vorurteile, ihre Entstehungsbedingungen sowie ihre Rolle in interreligiösen Bildungsprozessen.
Von den dargestellten Zusammenhängen ausgehend wird das Konzept des empirischen Teils der Studie erarbeitet, in welchem die Bewertung religiöser Differenz durch junge Erwachsene untersucht wird. Schwerpunkte bilden dabei einerseits unterschiedliche Einstellungen gegenüber religiöser Differenz und andererseits deren Beeinflussung durch Merkmale der Religiosität und des individuellen Umgangs mit Vielfalt.
Im Zentrum der Untersuchung steht ein Messinstrument zu Einstellungen gegenüber religiöser Differenz („ERD“), das jeweils zwei positive, neutrale und negative ERD unterscheidet. In den Analysen (Korrelationsanalysen, ANOVA und hierarchische Regressionsanalysen) zeigt jeweils eine der beiden positiven und negativen ERD ein klares religiöses Profil, während die jeweils andere nicht bzw. deutlich schwächer mit ausdrücklich religiösen Motiven verbunden ist. Dagegen bestehen bei beiden neutralen Einstellungen kaum Zusammenhänge mit Merkmalen von Religiosität.
Die vielfältigen Ergebnisse der empirischen Analysen werden schließlich vor allem im Blick auf interreligiöse Bildungsprozesse diskutiert. Unter anderem werden dabei Möglichkeiten für einen differenzierteren Umgang mit der Frage nach Einstellungen und Vorurteilen skizziert.